Strompreis
Welche Faktoren beeinflussen eigentlich, ob der Strompreis zunimmt oder sinkt? Wie setzt sich der Strompreis zusammen? Und wird der Strompreis in Zukunft wieder steigen? Hier gibt es alle Antworten.
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Strompreis in Deutschland: Wie hoch ist der Strompreis aktuell?
Der aktuelle Strompreis für Neukunden Ende Februar 2025 liegt bei ungefähr 29 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bestandskunden zahlen in der Regel etwas mehr, meistens zwischen 35 und 40 ct/kWh. Damit ist das Preisniveau vergleichbar mit den Zeiten vor der Energiekrise, damals lag der durchschnittliche Strompreis bei rund 30 ct/kWh.
Das änderte sich mit der Energiekrise, die vor allem durch den Ukraine-Krieg ausgelöst wurde. Ängste über die instabile weltpolitische Lage und die zukünftige Versorgungssicherheit mit Erdgas sorgten auf dem Markt für große Verunsicherung, wodurch die Preise für Energie massiv in die Höhe stiegen. 2022 lag der Strompreis zwischenzeitlich bei weit über 50 ct/kWh – ein absoluter Rekordwert, der gleichzeitig eine immense Kostenbelastung für Privathaushalte bedeutete.
Auch 2023 blieb der Strompreis zunächst ausgesprochen hoch – schon im Frühjahr zeichnete sich aber glücklicherweise ein deutlicher Abwärtstrend ab, und seitdem ließ sich beim Strompreis sogar ein regelrechter Absturz beobachten. Verbraucher können also wieder von erschwinglichen Stromtarifen profitieren. Wer aktuell mehr als 30 ct/kWh für seinen Strom zahlt, sollte sich nach einem günstigeren Stromvertrag umsehen!
Wie lange gilt die Strompreisbremse?
Die Strompreisbremse ist zum 31. Dezember 2023 ausgelaufen. Sie ist somit nicht mehr aktiv. Das liegt daran, dass der Preisdeckel nicht benötigt wird, weil der Preis wieder deutlich unter die Strompreisbremse gesunken ist.
Anders sah es 2023 aus: Damals waren die Strompreise vielerorts auf Werte jenseits der 50 ct/kWh geklettert. Deswegen führte die Bundesregierung die Strompreisbremse ein, um Haushalte finanziell zu entlasten. Diese Preisbremse deckelte 80 Prozent des erwarteten Jahresverbrauchs auf maximal 40 Cent ct/kWh. Für die restlichen 20 Prozent mussten weiterhin die regulären Marktpreise bezahlt werden. Damit gab es weiterhin Anreize zum Stromsparen.
Die Strompreisbremse wurde am 01. März 2023 eingeführt und galt rückwirkend ab Januar 2023. Der erwartete Jahresverbrauch richtete sich dabei nach dem Verbrauch des Vorjahres. Ein Haushalt, der im Jahr 2022 beispielsweise 2.000 kWh Strom verbraucht hatte, zahlte 2023 für die ersten 1.600 kWh dann maximal 40 ct/kWh; für jede danach verbrauchte Kilowattstunde wurde hingegen der reguläre Marktpreis berechnet.
Durch die sinkenden Energiepreise hat die Strompreisbremse ausgedient und wurde Ende 2023 nicht mehr verlängert. Dennoch zahlen noch immer etliche Verbraucher zu viel für ihren Strom, da die Preisanpassungen nicht bei allen Kunden angekommen sind. Daher lohnt es sich, den eigenen Stromvertrag zu überprüfen und den Markt nach besseren Angeboten zu durchforsten.

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?
Der Strompreis für Endkunden setzt sich aus drei Komponenten zusammen, die im Folgenden näher erklärt werden sollen: Kosten für Beschaffung und Vertrieb, Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben.
Beschaffungs- und Vertriebskosten
Dieser Anteil macht ungefähr 50 Prozent des Strompreises aus und umfasst alle Kosten, die dem Stromanbieter für den Einkauf und den Vertrieb des Stroms entstehen. Energieversorger produzieren ihren Strom normalerweise nicht selbst, sondern kaufen ihn wie jede andere Ware auf dem Großmarkt ein, in diesem Fall an der Strombörse. Diese Kosten sind abhängig von Angebot bzw. Nachfrage und können hohen Schwankungen unterliegen.
Größere Veränderungen am Strompreis für den Endkunden sind fast immer auf veränderte Börsenpreise für Energie zurückzuführen, wodurch sich auch die Beschaffungskosten für Stromanbieter verändern. Diese Kostenänderungen – egal in welche Richtung – werden mit etwas Verzögerung an den Verbraucher weitergegeben.
Die Beschaffungs- und Vertriebskosten sind der einzige Preisbestandteil, der vom Stromanbieter bestimmt werden kann. Er unterliegt deshalb dem freien Wettbewerb zwischen den verschiedenen Versorgern auf dem Markt.
Netzentgelte
Netzentgelte (offiziell: Netznutzungsentgelte) machen ungefähr ein Viertel des Strompreises aus. Netzbetreiber sind für den Transport des Stroms zuständig und stellen die notwendige Infrastruktur zur Verfügung – in diesem Fall also die Stromnetze. Für die Benutzung dieser Netze werden dann Netznutzungsentgelte erhoben, sie werden daher oft mit „Porto für Strom“ verglichen.
Die Höhe der Netzentgelte wird allerdings nicht durch den freien Markt bestimmt, sondern ist staatlich reguliert. Sie orientiert sich an den Kosten für den Betrieb, die Wartung und den Ausbau des Stromnetzes und wird jährlich festgelegt. Jedes Einzugsgebiet hat dann einen einheitlichen Preis für Netzentgelte. Diese Kosten sind automatisch in der Stromrechnung enthalten und werden vom Anbieter an den Netzbetreiber weitergeleitet.
Steuern und Abgaben
Staatlich veranlasste Preisbestandteile machen ungefähr ein Viertel des Strompreises aus. Aktuell gibt es folgende Steuern und Abgaben:
- Mehrwertsteuer: Seit 2007 beträgt der Mehrwertsteuersatz für Strom (bis auf kurzzeitige konjunkturbedingte Absenkungen) konstant 19 %.
- Stromsteuer: Diese Abgabe beträgt seit 2003 unverändert 2,05 ct/kWh.
- Konzessionsabgabe: Sie wird an Städte und Gemeinden entrichtet, da öffentliche Wege und Plätze für den Stromtransport genutzt werden. Die Höhe richtet sich nach der Einwohnerzahl der Gemeinde und liegt aktuell zwischen 1,32 und 2,39 ct/kWh.
- KWK-Umlage: Diese Umlage existiert zur Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK), die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. 2025 beträgt sie 0,277 ct/kWh.
- § 19 StromNEV-Umlage: Hier werden verlorene Erlöse durch individuelle Netzentgelte für intensive Netznutzer kompensiert. Aktuell macht die Steuer 0,643 ct/kWh des Strompreises aus.
- Offshore-Netzumlage: Mit dieser Umlage werden Einnahmeausfälle von Offshore-Windpark-Betreibern ausgeglichen, sie beträgt in diesem Jahr 0,656 ct/kWh.
Die EEG-Umlage, die lange Zeit etwas mehr als 6 ct/kWh betragen hatte, wurde 2022 hingegen abgeschafft.
Welche Faktoren beeinflussen den Strompreis?
Netzentgelte haben sich in den letzten Jahren um einige Cent erhöht, was vor allem auch am Ausbau erneuerbarer Energien liegt, wodurch höhere Kosten beim Netzausbau anfallen. Der steuerliche Anteil ist hingegen größtenteils konstant. Nachdem die Bundesnetzagentur im Herbst 2024 die Netzentgeltverteilung reformiert hat, sollen die Netzentgelte bundesweit gerechter verteilt werden. Regionen mit vorher außerordentlich hohen Netzentgelten werden teils stark entlastet, während die Entgelte bundesweit kaum merklich ansteigen sollen. So wird die Last des Netzausbaus nicht mehr von einigen wenigen Regionen getragen.
Den Löwenanteil am Strompreis bilden aber die Beschaffungskosten, welche ebenso für das Gros der Preisänderungen verantwortlich sind. Diese Beschaffungskosten hängen wiederum vom Großhandelspreis für Strom ab, der an der Strombörse gebildet wird. Hier wird Strom ähnlich wie andere Waren gehandelt. Dadurch kann der Preis je nach Angebot und Nachfrage schwanken.
In Europa sind vor allem zwei Strombörsen bestimmend: Die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig sowie die European Power Exchange (EPEX SPOT) in Paris. Hier bieten Kraftwerksbetreiber ihren Strom an, welcher anschließend von Versorgungsunternehmen eingekauft und für die Weiterverteilung an Verbraucher ins Netz eingespeist wird.
Wie sich der Börsenstrompreis verändert, lässt sich – genau wie andere Börsenkurse – nur schwer vorhersagen, da viele Variablen einwirken. Hier sind einige Faktoren, die den Strompreis besonders stark beeinflussen:
- Weltpolitische Lage: Politische Ereignisse können den Strompreis erheblich beeinflussen. Das zeigte sich vor allem durch den Ukraine-Krieg 2022. Denn wegen Russlands Schlüsselrolle als Gasexporteur machte sich große Unsicherheit auf den Energiemärkten breit. Allein diese Sorgen trieben die Preise bereits massiv nach oben, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch gar keine direkten Auswirkungen auf die Energieversorgung gab. Solche Geschehnisse sind kaum vorherzusehen und ein Hauptgrund dafür, warum Strompreisprognosen so schwierig sind.
- Gaspreis: Der Strompreis ist eng mit dem Gaspreis verknüpft. Da liegt daran, dass ein bedeutender Anteil des Strombedarfs aus Gaskraftwerken gedeckt wird. Im Gegensatz zu erneuerbaren Energien sind die Betriebskosten von Gaskraftwerken außerdem besonders hoch. Das ist für die Preisbestimmung an der Strombörse relevant, denn hier blickt man auf das teuerste Kraftwerk, das für die Deckung des täglichen Stromverbrauchs benötigt wird. Dieses Kraftwerk (welches oft ein Gaskraftwerk ist) gibt dann den Strompreis für sämtliche Stromtransaktionen vor – dieses Vorgehen nennt sich Merit-Order-Prinzip.
- Ausbau erneuerbarer Energien: Wind- und Solarkraftwerke produzieren Strom kostengünstiger und nachhaltiger als fossile Kraftwerke. Mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix sinkt die Abhängigkeit von teuren fossilen Brennstoffen und damit zugleich das allgemeine Preisniveau. Somit ist die Energiewende gleich doppelt vorteilhaft, denn sie entlastet sowohl das Klima als auch die Geldbeutel der Verbraucher. 2023 konnten Erneuerbare rund 52 Prozent des Bruttostromverbrauchs decken, dieser Wert soll bis 2030 auf 80 Prozent ansteigen.
Strompreisentwicklung: Wie ist die Strompreisprognose für 2025?
Der Strompreis wird im Jahr 2025 voraussichtlich stabil und bezahlbar bleiben. Während der Energiekrise waren die Preise noch in die Höhe geschossen, weil viele Marktteilnehmer durch den Russland-Ukraine-Krieg ausbleibende Gaslieferungen fürchteten. Diese Ängste über eine fehlende Versorgungssicherheit haben sich aber zum jetzigen Stand nicht bewahrheitet. Alternative Handelspartner (vor allem Norwegen, Belgien und die Niederlande) konnten die Versorgungslücken füllen, außerdem werden erneuerbare Energien weiter ausgebaut. Der aktuelle Trend zeigt, dass die Großhandelspreise für Strom gefallen sind, was sich positiv auf die Endverbraucherpreise auswirkt.
Allerdings darf nicht vergessen werden: Der Strompreis ist gemeinhin eher instabil. Strompreisprognosen sind deshalb schwierig und oft ungenau. Diese Vielzahl an Faktoren, die auf Energiepreise einwirken, machen zuverlässige Vorhersagen fast unmöglich.
Langfristig gesehen könnte sich der Strompreis in verschiedene Richtungen entwickeln. Einige Experten prognostizieren moderate Preissteigerungen, während andere Vorhersagen von stabilen oder sogar sinkenden Preisen ausgehen. Welcher Fall eintritt, wird letztlich stark vom Ausbau erneuerbarer Energien abhängen. Weitere Investitionen in Wind- und Solarenergie können die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und zu dauerhaft niedrigeren Strompreisen führen.
Wann und ob das passiert, steht aber noch in den Sternen: Verbraucher sollten daher flexibel bleiben und regelmäßig ihren Stromvertrag überprüfen. Mit einem günstigeren Anbieter lassen sich oftmals hunderte Euro pro Jahr einsparen.

Was macht einen günstigen Strompreis aus?
Je niedriger der Grundpreis und Arbeitspreis, desto günstiger ist der Vertrag. Haushalte mit einem hohen Stromverbrauch sollten aber vor allem auf einen niedrigen Arbeitspreis achten, da dieser dann besonders stark ins Gewicht fällt. Für Haushalte mit einem verhältnismäßig geringen Stromverbrauch ist hingegen ein niedriger Grundpreis von größerer Bedeutung.
Der Strompreis für Privathaushalte besteht immer aus zwei Bestandteilen:
- Der Grundpreis ist ein fester Pauschalbetrag, den Verbraucher unabhängig vom Verbrauch zahlen und den jeder Stromanbieter individuell festlegen darf. Er wird monatlich oder jährlich abgerechnet.
- Der Arbeitspreis ist der Preis pro Kilowattstunde.
Hinzu kommen bei einem Vertragswechsel etwaige Bonuszahlungen. Üblich sind ein Sofortbonus als Begrüßungsprämie sowie ein Neukundenbonus, der in der Regel nach dem ersten Vertragsjahr ausgezahlt wird. Verträge mit Boni verringern den effektiven Strompreis deutlich – das gilt aber nur für das erste Jahr, danach gibt es keine Prämien mehr. Anschließend ist der Anbieter vermutlich zu teuer, da Tarife mit Bonuszahlungen normalerweise mit höheren Grund- und Arbeitspreisen einhergehen. Deswegen sind Boni vor allem für Vielwechsler attraktiv, die regelmäßig ihren Anbieter wechseln und so jedes Jahr aufs Neue von den Prämien profitieren.
Ganz gleich, in welche Art von Tarif man wechselt: Ein guter Stromvertrag enthält stets eine Preisgarantie, die über die gesamte Mindestvertragslaufzeit gilt. Solche Preisgarantien sind unbedingt notwendig, um sich gegen unerwartete Preiserhöhungen abzusichern. Versorger bieten üblicherweise entweder eine vollständige oder eine eingeschränkte Preisgarantie an – beide Modelle bieten einen effektiven Schutz vor Kostenanstiegen.
Strompreis vergleichen: Wie finde ich einen günstigen Anbieter?
Es gibt auf dem Markt über 10.000 Tarife. Wie ist also beispielsweise der Strompreis bei Vattenfall und E.ON? Und gibt es für mich noch bessere Angebote? Das finden Verbraucher zum Beispiel über ein Vergleichsportal heraus, in Deutschland sind das Check24 und Verivox. Diese Webseiten bieten einen benutzerfreundlichen Vergleichsrechner: Verbraucher können zahlreiche Tarife anhand individueller Kriterien filtern, anschließend wird dem User eine Liste mit passenden Verträgen vorgelegt – sortiert nach Preis.
Ähnlich funktioniert ein Wechselservice, auch hier gibt es einen Vergleichsrechner, der die günstigsten Verträge vorschlägt. Im Gegensatz zum Vergleichsportal übernimmt ein solcher Service den Wechselprozess für den Kunden und das jedes Jahr aufs Neue.
Um einen Strompreisvergleich durchzuführen, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:
- Postleitzahl und Jahresverbrauch angeben: Nicht alle Tarife sind in Ihrer Region verfügbar oder passen zu Ihrem Verbrauchsprofil. Folglich ist die Eingabe der Postleitzahl sowie des jährlichen Stromverbrauchs notwendig. Ihren Stromverbrauch finden Sie auf der letzten Stromrechnung. Alternativ können Sie einfach die Anzahl der Personen im Haushalt angeben und das Vergleichsportal schätzt anhand dessen Ihren voraussichtlichen Verbrauch.
- Zusatzoptionen einstellen: Vergleichsrechner bieten in der Regel zahlreiche weitere Filtereinstellungen, zum Beispiel hinsichtlich Vertragslaufzeit, Bonuszahlungen und Ökostrom. Geben Sie Ihre persönlichen Präferenzen an, sodass der Vergleichsrechner tatsächlich den optimalen Tarif für Ihre Bedürfnisse findet.
- Anbieter vergleichen und Wechsel vornehmen: Anschließend wird Ihnen eine Liste mit passenden Angeboten vorgelegt. Sobald Sie sich für einen Tarifentscheiden, können Sie direkt auf der Webseite den Wechsel in Auftrag geben. Das nimmt üblicherweise nur einige Minuten in Anspruch.
Mit einem regelmäßigen Stromwechsel können Verbraucher eine Menge Geld sparen. Das liegt daran, dass Neukunden oft von besseren Konditionen profitieren und außerdem Bonuszahlungen im ersten Vertragsjahr erhalten. Danach verteuert sich der Vertrag deutlich – ein erneuter Anbieterwechsel ist empfehlenswert. Wer sich jedes Jahr die macht und seinen Strom wechselt, wird mit einer stattlichen Ersparnis belohnt.
Wechselnde Strompreise: Wie funktioniert ein dynamischer Stromtarif?
Eine besonders innovative und neuartige Möglichkeit zum Sparen ergibt sich durch einen dynamischen Stromtarif. Hier passt sich der Strompreis kontinuierlich an den aktuellen Strompreis an der Börse an. In der Praxis ändert sich der Strompreis deshalb jede Stunde, bei manchen Anbietern sogar jede Viertelstunde. Im Gegensatz zu einem regulären Tarif mit einem konstanten Arbeitspreis klingt das sehr risikofreudig. Ttatsächlich handelt es sich dabei um ein kalkuliertes Risiko, mit dem bestimmte Verbrauchergruppen viel Geld sparen können.
Erfahrungsgemäß sind die Strompreise mittags sowie nachts deutlich niedriger, da die Stromnachfrage zu diesen Tageszeiten vergleichsweise gering ist. Verbraucher können dann ihre Energiekosten senken, indem sie ihren Stromverbrauch in diese Zeiten verlagern.
Ein solches Verbrauchsmodell eignet sich nur für manche Stromkunden. Besonders attraktiv sind dynamische Stromtarife für folgende Verbrauchergruppen:
- Besitzer von Elektroautos können ihr Fahrzeug einfach nachts zu billigen Preisen aufladen.
- Besitzer von Solaranlagen können den überschüssigen Strom speichern und dann nutzen, wenn der Preis hoch ist.
- Beschäftigte im Home-Office haben die Flexibilität, um energieintensive Aufgaben (zum Beispiel einen Waschgang) zu Zeiten mit niedrigeren Strompreisen zu erledigen.
- Nutzer von Smart-Home-Systemen können ihren Energieverbrauch stets automatisieren und optimieren, selbst wenn sie nicht zuhause sind.
In Deutschland bieten immer mehr Anbieter einen dynamischen Stromtarif an. Manche Versorger wie Tibber, Awattar oder Rabot Charge haben sich sogar rein auf dieses Geschäftsmodell spezialisiert. Seit dem 1. Januar 2025 müssen alle Stromanbieter in Deutschland laut EU-Verordnung sogar verpflichtend einen dynamischen Stromtarif anbieten. Verbraucher können sich weiterhin zwischen dynamischem und klassischem Tarif entscheiden.
Weitere Fragen zum Thema Strompreis
Wie teuer ist eine Kilowattstunde Strom?
- Der Strompreis unterscheidet sich je nachdem, ob es sich um einen Neukundenvertrag oder einen Bestandskundenvertrag handelt. Während Neukunden aktuell etwa 29 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, ist der Preis für Bestandskunden mit 35 bis 40 Cent pro kWh höher. Das liegt vor allem daran, dass Neukundenverträge oft Bonuszahlungen enthalten, die mit dem Strompreis verrechnet werden. Dadurch fällt die Rechnung günstiger aus.
Wie wird mein Strom durch Steuern, Umlagen und Abgaben beeinflusst?
- Der Strompreis setzt sich im Großen und Ganzen aus drei Bestandteilen zusammen: den Beschaffungs- und Vertriebskosten, den Netzentgelten und Steuern und Abgaben. Die Beschaffungskosten machen rund 42 Prozent des Preises aus, die anderen Bestandteile jeweils ungefähr 28 bis 30 Prozent.
Ist der Strompreis günstiger, wenn er zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommt?
- Strom aus erneuerbaren Energien hat deutlich niedrigere Beschaffungskosten, weswegen auch der Börsenstrompreis vorerst niedriger angesetzt ist. Durch das Merit-Order-Prinzip der Strompreisbörse richtet sich der Börsenstrompreis aber nach dem zuletzt gehandelten Kraftwerk, was aktuell oft noch ein teureres konventionelles Kraftwerk ist. Wird an der Börse zeitweise nur Strom aus erneuerbaren Energien gehandelt, würde das auch zu einem niedrigeren Börsenstrompreis führen. Endverbraucher merken davon aber nur etwas, wenn sie einen dynamischen Stromtarif haben. Dieser orientiert sich nämlich an den aktuellen Börsenpreisen. Auch Verträge, die mit 100 Prozent Ökostrom werben, liefern Strom aus dem allgemeinen deutschen Strommix, weswegen sich der Preis letztendlich nicht von anderen Tarifen unterscheidet.