Strom sparen im Haushalt
Strom sparen bedeutet Geld sparen. Das ist keine Überraschung. Aber wie spart man überhaupt richtig Strom? Was sind die großen Stromfresser in Haushalten und wie lässt sich der Stromverbrauch reduzieren? Hier bekommen Sie Tipps und Tricks, wie Sie Strom sparen und Ihre Stromrechnung senken können!
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Diese Geräte verbrauchen am meisten Strom
Der mit Abstand größte Stromfresser in Haushalten ist ein Elektroauto. Der genaue Verbrauch hängt natürlich vom Modell und der Fahrweise ab, im Durchschnitt geht man aber von 16 kWh pro 100 gefahrenen Kilometern aus. Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung in Deutschland von 15.000 Kilometern pro Jahr ergibt das einen Stromverbrauch von etwa 2.400 kWh, um ein Elektroauto zu laden. Allerdings liegt der gesamte Verbrauch hier nicht immer am eigenen Haushalt. Stellt der Arbeitgeber zum Beispiel kostenlose Ladeplätze für E-Autos bereit, können Sie in diesem Punkt eine Menge Strom sparen! Außerdem können Sie mit einem dynamischen Stromtarif Strom sparen, weil Sie dann den größten Verbrauch auf Zeiten mit günstigen Preisen legen können.
Aber nicht in jedem Haushalt befindet sich auch ein Elektroauto. Die Geräte, die es in jeder Wohnung und in jedem Haus in Deutschland gibt, arbeiten deutlich sparsamer, sofern sie der Energieklasse A angehören:
Haushaltsgerät | Verbrauch |
---|---|
Kühlschrank (ohne Gefrierfach, Klasse A) | 70 – 120 kWh |
Backofen (Klasse A) | 80 – 120 kWh |
Waschmaschine (Klasse A) | 90 – 140 kWh |
Lampen/Beleuchtung | ca. 150 kWh |
Trockner (Klasse A) | ca. 175 kWh |
Gefrierschrank (150L, Klasse A) | 100 – 200 kWh |
Fernseher | 100 – 250 kWh |
Elektrischer Herd | 200 – 450 kWh |
Office-PC (4h/Tag) | ca. 200 kWh |
Gaming-PC (4h/Tag) | ca. 500 kWh |
Allein die Küche macht 10 – 20 Prozent des gesamten jährlichen Stromverbrauchs von Haushalten aus. Auch Gaming-PCs und Spielekonsolen haben einen großen Hunger nach Strom und lassen die Stromrechnung in die Höhe schießen.
Kleinvieh macht auch Mist – So viel Strom verbrauchen Smartphone, Staubsauger und Co.
Jeden Abend das Smartphone aufladen, jeden Morgen eine Tasse Kaffee, zweimal die Woche Home-Office, zweimal die Woche staubsaugen – alles Dinge, die für viele normal sind und einzeln betrachtet eigentlich keinen übermäßig großen Stromverbrauch haben. Zusammengenommen summiert sich das aber auf und kann schnell einen Verbrauch von mehreren 100 kWh pro Jahr erreichen – besonders wenn die Geräte nicht sehr energieeffizient oder schon älter sind.
Gerät | Verbrauch |
---|---|
Täglich Smartphone laden | 3 – 4 kWh |
2 Mal pro Woche Staubsaugen | 40 – 120 kWh |
Filterkaffeemaschine/Kaffeevollautomat | 27 – 50 kWh |
Mikrowelle (800W, 5 min/Tag) | ca. 50 kWh |
Home-Office | 50 – 60 kWh |
Fön | ca. 60 kWh |
Wie können Sie den Stromverbrauch Ihrer Geräte selbst berechnen?
Jedes elektronische Gerät hat eine eigene Wattzahl, welche die Leistung des Geräts angibt. Daran kann auch gemessen werden, wie viel Strom ein Gerät verbraucht. Indem Sie die Wattzahl mit der Nutzungsdauer in Stunden multiplizieren, erhalten Sie den Verbrauch in Wattstunden. Geteilt durch 1.000 ergibt das den Verbrauch in Kilowattstunden. Zum Beispiel:
Ein Staubsauger mit einer Leistung von 800 Watt wird pro Woche zweimal pro Woche für je eine halbe Stunde benutzt, also eine Stunde pro Woche, bedeutet das: 800 Watt x 1 h = 800 Wh bzw. 0,8 kWh in der Woche. Hochgerechnet auf ein Jahr bedeutet das: 0,8kWh x 52 Wochen = 41,6kWh. Je höher die Wattzahl, desto höher logischerweise auch der Stromverbrauch.
Wenn Sie die Wattzahl eines Geräts nicht kennen, ist es ein bisschen aufwendiger, den Verbrauch zu ermitteln. Dann müssten Sie alle Geräte im Haushalt komplett vom Strom nehmen und dann den Stromzähler ablesen. Anschließend schalten sie das Gerät wieder ein, dessen Verbrauch sie herausfinden wollen, lassen es für eine gewisse Zeit (oft reicht schon eine Stunde oder sogar weniger) laufen und lesen danach den neuen Zählerstand ab. Die Differenz zwischen den Zählerständen ist der Verbrauch des Geräts.
Außerdem können Sie bei den Verbraucherzentralen Strommessgeräte ausleihen, mit denen Sie den Stromverbrauch ihrer Geräte messen können. Damit können Sie auch herausfinden, wie viel ein Gerät im Standby-Modus verbraucht, das wird auf Energielabeln oft nicht angegeben. Durch eine EU-Verordnung ist der maximale Verbrauch von Geräten im Standby-Modus aber auf wenige Watt begrenzt. Geräte ohne Informationsanzeige dürfen 0,5 Watt verbrauchen, Geräte mit Anzeige maximal 0,8 Watt. Geräte mit einer hohen Netzwerkverfügbarkeit dürfen seit 2019 maximal 8 Watt verbrauchen. Das ist zwar nur ein kleiner Verbrauch, aber trotzdem können Sie auch hier Strom sparen, wenn Sie die Geräte stattdessen komplett vom Strom nehmen.
Wie sparen Sie im Haushalt Strom?
Diesen einen Stromspartipp hört man wahrscheinlich überall: Einfach die Nutzung reduzieren. Ja, Fernseher und Computer seltener und kürzer zu benutzen, reduziert logischerweise auch deren Stromverbrauch – besonders wenn es sich um sehr leistungsfähige PCs oder Gaming-PCs handelt. Aber bei Herd, Kühlschrank und Gefrierfach ist das nicht ganz so einfach. Trotzdem können Sie auch in der Küche mit einem bewussten Umgang mit den Geräten sehr viel Energie sparen.
Kühl- und Gefrierschrank
Kühlschränke und Gefrierschränke sollten nicht zu kalt eingestellt sein. Eine Temperatur von 7° Celsius ist völlig ausreichend, um die Lebensmittel vernünftig zu kühlen und frisch zu halten. Besonders im Sommer ist man geneigt, die Temperatur niedriger einzustellen, das erhöht aber auch den Stromverbrauch. Und oft ist es auch gar nicht mehr notwendig. Moderne Kühlschränke können ihre Innentemperatur auch so bei konstant 7° Celsius halten, selbst bei großer Hitze im Sommer. Bei älteren Geräten prüfen Sie die Temperatur am besten vorher mit einem Thermometer und passen sie nur schrittweise an. So finden sie einfach heraus, wann der Kühlschrank die richtige Temperatur erreicht hat und Sie sparen Strom, weil Sie den Verbrauch besser begrenzen können.
Der Stromverbrauch in Kühlschränken und Tiefkühlfächern erhöht sich nicht nur, wenn die Temperatur reduziert wird. An den Innenwänden bildet sich nach und nach eine Eisschicht, das können Sie nicht wirklich verhindern. Was Sie aber beeinflussen können ist, wie schnell sich die Eisschicht bildet, und das sollten Sie auch. Die Eisschicht erschwert nämlich die Kühlung, wodurch das Gerät manchmal ungefähr 30 Prozent mehr verbraucht. Außerdem sorgt das Eis für Verschleiß an den einzelnen Bauteilen. Dadurch sinkt die Lebensdauer des Geräts. Oft entsteht eine Eisschicht durch Feuchtigkeit im Inneren des Kühlschranks. Steht er zu nah an einer Wärmequelle oder in der Sonne, sind zu heiße Lebensmittel gelagert oder öffnen Sie die Tür häufig, kann das zu Eisbildung führen. Auch technische Störungen wie eine lockere Türdichtung können die Eisbildung begünstigen. Prüfen Sie also, dass die Tür richtig schließt und tauschen Sie bei Bedarf die Dichtung aus. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihr Gerät keinen zu großen und häufigen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.
Herd und Backofen
Ebenfalls in der Küche können Sie beim Stromverbrauch von Herd und Backofen sparen, indem sie darauf achten, die Geräte möglichst effizient und ohne Energieverlust zu nutzen. Das geht beispielsweise, indem Sie den Backofen nicht vorheizen, außer das Gericht hat sehr spezifische Vorgaben, was Temperatur und Koch-/Backdauer angeht. Vor allem moderne Backöfen erreichen die Betriebstemperatur schon nach wenigen Minuten. Außerdem können Sie Backofen und Herd oft schon einige Minuten vorher ausschalten, bevor das Gericht fertig ist. So nutzen sie die Restwärme bevor das Gerät wieder abkühlt. In dieser Zeit verbrauch das Gerät also keinen Strom mehr. In diesem Schritt sollten Sie auch darauf achten, dass Sie die Ofentür beim Backen nicht zu oft öffnen. Dadurch wird nämlich Wärme nach außen abgegeben und der Ofen muss wieder nachheizen.
In allen Fällen sollten Sie aber darauf achten, dass Ihre Geräte von sich aus energieeffizient sind. Wenn Sie ein Haushaltsgerät neu kaufen, schauen Sie also auf das Energielabel und entscheiden Sie sich für ein Gerät der Energieeffizienzklasse A. Diese sind zwar beim Kauf teurer als andere Geräte, dafür aber oft langlebiger und in der Nutzung günstiger – und auf lange Sicht lohnt sich das.

Stromspartipps für Kleingeräte
Auch hier hört man oft: Die Geräte einfach weniger nutzen. Anders als am Herd oder am Kühlschrank, ist das hier aber tatsächlich besser möglich, indem Sie den Verbrauch aus Ihrem Haushalt auslagern. Anstatt das Handy oder den Laptop zuhause zu laden, stecken Sie es einfach im Büro oder in der Uni in die Steckdose. Sie brauchen jeden Morgen eine Tasse Kaffee oder einen Tee? Trinken Sie Ihr Heißgetränk stattdessen im Büro. Die Kaffeemaschine läuft dort ja sowieso den ganzen Tag. Außerdem können Sie bei sich zuhause Strom sparen, wenn Sie bereit sind, auf die Bequemlichkeit von Home-Office zu verzichten. So vermeiden Sie den zusätzlichen Stromverbrauch durch den Arbeitslaptop und gegebenenfalls einen oder zwei weitere Bildschirme, die Sie anschließen.
Strom sparen im Home-Office
Wer nicht auf Home-Office verzichten will, kann mit ein bisschen Umsicht auch in den privaten Räumen Strom sparen. Arbeiten Sie energieeffizient und schließen Sie die Programme, die Sie im Moment nicht brauchen. Schließlich benötigen alle offenen Programme Energie, auch wenn Sie im Moment nicht genutzt werden. Außerdem können Sie ein bisschen Energie sparen, indem Sie die Bildschirmhelligkeit anpassen. Je dunkler der Bildschirm, desto niedriger auch der Stromverbrauch. Wenn Sie schon dabei sind, sollten Sie auch den Bildschirmschoner ausschalten
Das gilt auch für den Bildschirmschoner. Wenn sich Ihr Bildschirm nach 5 Minuten Inaktivität ausschaltet, anstatt einen Bildschirmschoner zu aktivieren, können Sie zumindest eine kleine Menge Strom sparen.
Auch die Beleuchtung in den eigenen vier Wänden kann eine Rolle spielen. Gerade im Winter, wenn es weniger Sonnenstunden gibt, wird das Licht öfter eingeschaltet. Wenn Sie können, sollten Sie aber so oft es geht das natürliche Tageslicht nutzen. Das spart nicht nur Strom, sondern ist auch gesünder. Es steigert die Motivation, hebt die Stimmung und verbessert die Konzentration. Außerdem sorgt Sonnenlicht für eine bessere Versorgung mit Vitamin D und unterstützt den Schlaf-Wach-Rhythmus. Wird es allerdings zu dunkel, sollten Sie auf jeden Fall das Licht einschalten, ansonsten schaden Sie Ihren Augen und Sie können sich schlechter konzentrieren. In dem Fall achten Sie darauf, dass Sie sparsame LED-Leuchtmittel nutzen. Diese verbrauchen deutlich weniger Strom als alte Glühlampen, die inzwischen aber sowieso nicht mehr verkauft werden.
Machen Sie oft Kaffeepausen oder Teepausen? Dann überlegen Sie am besten schon am Morgen, wie viele Tassen Sie am Tag trinken. Wenn Sie morgens einmal eine größere Menge Kaffee oder Tee kochen und diese dann in einer Thermoskanne warmhalten, müssen Sie die Kaffeemaschine oder den Wasserkocher nicht jedes Mal aufs Neue einschalten und sparen auf diese Weise Strom.
Zahlen Sie nicht zu viel für Strom
Sie können so viel Strom sparen, wie Sie wollen, ist Ihr Stromvertrag zu teuer, zahlen Sie am Ende trotzdem zu viel. Damit das nicht passiert, sollten Sie regelmäßig Ihren Stromvertrag wechseln oder zumindest vergleichen, ob Sie woanders bessere Preise finden, was aber sehr wahrscheinlich ist. Normalerweise sind Neukundenverträge nämlich günstiger als Bestandsverträge, weil diese Neukundenboni beinhalten, die mit der Stromrechnung verrechnet werden. So zahlen Sie weniger, als wenn Sie mehrere Jahre beim gleichen Stromanbieter bleiben. Um den besten Strompreis zu finden, nutzen Sie am besten ein Vergleichsportal oder einen Wechselservice.
Strom sparen beim Heizen und Kühlen
Wer zuhause eine Wärmepumpe oder eine Klimaanlage nutzt, sollte auch deren Verbrauch berücksichtigen. In beiden Fällen hängt der Verbrauch stark von Nutzung und Modell ab. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Klimaanlagen: Split-Geräte und Monoblock-Klimaanlagen. In der Regel arbeiten Split-Geräte effizienter, sind aber in der Anschaffung teurer. Gute und moderne Geräte verbrauchen in den Sommermonaten ungefähr 100 kWh. Monoblock-Anlagen haben einen höheren Stromverbrauch und gleichzeitig eine schwächere Kühlwirkung als Split-Anlagen, können dafür aber in unterschiedlichen Räumen eingesetzt werden. Bei diesen Modellen liegt der Verbrauch im Durchschnitt zwischen 140 und 250 kWh.
Die Funktionsweise ist bei allen Anlagen gleich, sie folgen einem ähnlichen Prinzip wie Kühlschränke. Die Geräte saugen die warme Luft in den Räumen an, kühlen sie mithilfe eines Kühlmittels und leiten die abgekühlte Luft anschließend wieder in den Raum zurück. Während dieses Prozesses wird das zu Beginn flüssige Kühlmittel erhitzt bis es verdampft. Im weiteren Verlauf wird das nun gasförmige Kühlmittel von einem Verdichter angesaugt, bevor es mithilfe von zugeführter Außenluft wieder abgekühlt wird und seinen Aggregatszustand wieder zu flüssig ändert. Deswegen gibt es einige Faktoren, die den Stromverbrauch von Klimaanlagen beeinflussen können:
- Innen- und Außentemperatur: Je tiefer die Innentemperatur im Vergleich zur Außentemperatur gesenkt werden soll, desto mehr Energie wird benötigt, um das Kühlmittel zu verdichten. Als Orientierung: Die Innentemperatur sollte maximal 5° bis 6° Celsius unter der Außentemperatur liegen. Das sorgt immer noch für eine angemessene Kühlung. Außerdem vermeiden Sie so Kreislaufprobleme durch einen schnellen Wechsel von der niedrigen Raumtemperatur und der deutlich höheren Außentemperatur.
- Nutzungszeit: Klimaanlagen verbrauchen mehr Strom, je länger sie arbeiten. Die Nutzungszeit kann zum Beispiel dadurch reduziert werden, dass die Klimaanlage nachts ausgeschaltet wird bzw. nur dann eingeschaltet wird, wenn es wirklich nötig ist. Außerdem hängt auch die gewünschte Temperatur mit der Nutzungszeit zusammen. Je niedriger die Wunschtemperatur, desto länger muss die Klimaanlage arbeiten, um die Temperatur zu erreichen und zu halten.
- Betrieb: Manche Klimaanlagen laufen so lange, bis sie eine gewünschte Temperatur erreicht haben und schalten sie sich danach erstmal ab. Wenn die Raumtemperatur wieder einen festgelegten Wert erreicht hat, schalten Sie sich wieder ein und beginnen von neuem mit dem Kühlprozess. Jeder Neustart verbraucht eine große Menge Strom und je niedriger die Differenz zwischen den beiden Werten, desto öfter beginnt das Gerät mit einem neuen Abkühlvorgang. Bei modernen Klimaanlagen gibt es oft einen sogenannten Inverter. Dieser regelt die Leistung des Kompressors und verhindert so unnötige Startphasen. Das senkt letztendlich den Stromverbrauch.
- Raumgröße: Die Klimaanlage sollte auch zu dem Raum passen, den sie kühlen soll. Zu große Anlagen verbrauchen unnötig viel Energie, wenn sie einen winzigen Raum kühlen sollen. Zu kleine Anlagen in großen Räumen laufen dagegen ununterbrochen auf Hochtouren und schaffen es vielleicht trotzdem nicht, die gewünschte Temperatur zu erreichen. In beiden Fällen ist Ihre Stromrechnung höher als sie eigentlich sein müsste.

Strom sparen mit einer Wärmepumpe
Wärmepumpen nutzen Wärmeenergie aus der Natur und machen sie für die Heizung nutzbar. Sie funktioniert im Grunde auf die gleiche Weise wie eine Klimaanlage oder ein Kühlschrank, nur mit umgekehrter Wirkung – sie nimmt die Wärmeenergie von außen und heizt damit die Wohnräume. Der Großteil der benötigten Energie (≈ 75 Prozent) ist dabei die Wärmeenergie aus der Umgebung. Für die restliche sogenannte Antriebsenergie benötigt die Wärmepumpe Strom. Dabei fällt der Stromverbrauch von Wärmepumpen sehr unterschiedlich aus, abhängig von der Jahresarbeitszahl (JAZ) und der Art der Wärmepumpen. So haben zum Beispiel Luftwärmepumpen einen höheren Verbrauch als Erd- oder Wasserwärmepumpen, je höher die Temperatur der Umweltwärme, desto geringer ist auch der Verbrauch einer Wärmepumpe. In der Regel verbrauchen Wärmepumpen je nach Energiequelle zwischen 27 und 42 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr. Bei einer durchschnittlichen Eigenheimgröße von etwa 140 Quadratmetern ergibt das einen Jahresverbrauch von 3.780 – 5.880 kWh. Obwohl Wärmepumpen zwar sehr energieeffizient sind, sind sie gleichzeitig auch riesige Stromfresser, die den Verbrauch in einem Einfamilienhaus schnell verdoppeln können. Sie sollten sich also bereits bei der Planung Ihrer Wärmepumpe mit der Frage auseinandersetzen, wie Sie möglichst viel Strom sparen können, damit die Stromrechnung nicht zu hoch ausfällt. Wichtige Stichworte sind hierbei die Vorlauftemperatur und die Heizfläche der Heizkörper. Wärmepumpen arbeiten effizienter bei niedrigen Vorlauftemperaturen, deswegen sind vor allem sogenannte Flächenheizungen für Wärmepumpen geeignet, also Fußbodenheizungen oder Wandheizungen.
Viele Wärmepumpen können auch als Klimaanlage herhalten. Dann wird die Funktionsweise umgekehrt und sie entzieht den Wohnräumen die Wärme und leitet sie nach außen. Falls sie Ihre Wärmepumpe auch als Klimaanlage nutzen wollen, ist es umso wichtiger, dass Sie auch das Heizsystem daran anpassen. Herkömmliche Heizkörper haben nur eine kleine Fläche und eignen sich deswegen nicht wirklich gut, um die Raumluft zu kühlen. Fußboden- und Wandheizungen eignen sich hierfür deutlich besser.
Nutzen Sie Ihre Wärmepumpe als Klimaanlage, verbraucht sie natürlich noch mehr Strom, als wenn sie nur Heizen soll. Schließlich läuft sie nun nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer. In dem Fall können Sie die Stromkosten aber senken, wenn Sie eigenen Ökostrom produzieren, etwa durch Solaranlagen auf dem Dach. So können Sie den erzeugten Strom direkt nutzen, um die Wohnräume abzukühlen – und die Stromrechnung fällt nicht mehr ganz so hoch aus. Allerdings fallen auch hier wieder recht hohe Anschaffungskosten an.
Alternativ bieten viele Stromanbieter auch spezielle Wärmepumpentarife an. Grundvoraussetzung dafür ist logischerweise, dass der Haushalt durch eine Wärmepumpe beheizt wird. Solche Angebote lohnen sich in der Regel aber nur bei einem hohen Stromverbrauch. Das ist vor allem bei Wärmepumpen ohne Flächenheizung oder in Altbauten der Fall. Verbrauchen Sie im Jahr 3.000 kWh oder weniger, ist ein konventioneller Stromtarif oft die bessere Wahl. Wer also bereits eine Kombination aus Solaranlagen und Wärmepumpe installiert hat, braucht in der Regel keinen Wärmepumpenstromtarif.
Weitere Fragen zum Thema Stromspartipps
Welche Haushaltsgeräte verbrauchen am meisten Strom und wo kann ich am meisten sparen?
Der größte Verbrauch in Haushalten liegt in der Küche mit einem elektrischen Herd (bis 450 kWh/a). Auch Backöfen und Kühlschränke verbrauchen nicht gerade wenig Strom. Während der Kühlschrank eher weniger Ersparnis ermöglicht, müssen Backofen und Herd dagegen nicht während der gesamten Koch- und Backzeit eingeschaltet bleiben. Manchmal reicht es auch, in den letzten Minuten die Restwärme zu nutzen. Ein anderer großer Stromfresser sind Gaming-PCs und Spielekonsolen, die es aber nicht in jedem Haushalt gibt.
Wie viel Strom kann ich sparen, wenn ich alte Geräte durch neue ersetze?
Alte Geräte durch neue zu ersetzen, hält ein massives Einsparpotenzial bereit. Einerseits arbeiten neue Geräte in der Regel energieeffizienter, andererseits leiden alte Geräte oft unter Verschleiß. Das kann den Stromverbrauch schnell ansteigen lassen, um trotzdem die gleiche Leistung zu erbringen wie vorher.
Wie viel Strom verbrauchen Geräte im Standby-Modus?
Auch Geräte im Standby-Modus verbrauchen Strom. Durch eine EU-Verordnung ist aber begrenzt, wie viel sie maximal verbrauchen dürfen. Für die meisten Geräte gilt eine Obergrenze von 0,5 bis 0.8 Watt. Geräte mit Netzwerkverfügbarkeit dürfen seit 2019 bis zu 8 Watt im Standby-Modus verbrauchen.