Intelligente Lösungen für Zuhause: Smart Home, Smart Meter und Energiemanagement

Ein Smart Home bezeichnet einfach gesagt ein Zuhause, in dem einige oder alle Geräte miteinander vernetzt sind und sich per App steuern lassen. Das können alle möglichen Geräte sein, zum Beispiel Smart-TVs, Musikanlagen und Kühlschränke oder auch die sogenannte Hausautomatisierungstechnik, die unter anderem die Beleuchtung, Jalousien, Fenster oder Heizungsanlagen umfasst. Hier lesen Sie, wie Sie mit einem Smart Home Energie sparen können, und wie ein Smart Meter dabei hilft. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Ihr Smart Home sicher machen.

Wie viel sparen Sie mit einem Stromwechsel wirklich? Wir berechnen sofort Ihre potenzielle Ersparnis!

Wie können Sie ein Smart Home einrichten?

Nutzen Sie ein Smart Home, bedeutet das, dass Ihre Haushaltsgeräte vernetzt sind und gegebenenfalls sogar untereinander kommunizieren. Sie können Ihre Geräte dann über eine sogenannte Systemwelt in einer App überwachen und steuern. Oft ist es aber gar nicht notwendig, regelmäßig einzugreifen. In einem Smart Home können Sie für die meisten Geräte nämlich automatisierte Abläufe, sogenannte Routinen, einstellen, die unter anderem von Tageszeiten und Lichtverhältnissen abhängen, aber auch davon, was andere Geräte tun.

In einer Systemwelt steuern Sie alle Geräte von einer App aus. Voraussetzung dafür: Die Geräte müssen miteinander und mit der Benutzeroberfläche kompatibel sein. Inzwischen sind viele Produkte von verschiedenen Herstellern aber miteinander kompatibel und können über eine einzige App gesteuert werden. Die gängigsten Steuerungssysteme für Ihre Systemwelt sind Google Home, Apple Home, Samsung SmartThings, Amazon Alexa, Bosch Smart Home und Magenta Smart Home. Die Einrichtung der Geräte sollte in allen Fällen nur wenige Minuten dauern und auch für Technik-Laien keine Herausforderung sein.

Smart Homes bringen Komfort und Entlastung

Komfort und Entlastung sind ein großer Vorteil von Smart Homes. Sie machen das Leben der Nutzer viel einfacher, indem sie viele Dinge automatisieren, um die Sie sich sonst selbst kümmern müssten. Sie können alle Geräte mit nur einem Klick von überall steuern und sie sogar miteinander verbinden. Oft müssen Sie nur einmal die Vorgänge und zeitlichen Abläufe einstellen und sich danach nicht mehr darum kümmern, außer Sie wollen etwas ändern.

Statten Sie Jalousien mit einem Lichtsensor aus, fahren diese je nach Lichtverhältnissen automatisch hoch und herunter. Durch einen Bewegungsmelder reagiert die Innen- und Außenbeleuchtung auf anwesende Personen und schaltet automatisch das Licht aus oder an. Mit einem Bewegungsmelder in den Wohnräumen können Sie übrigens auch Energie sparen. Stimmen Sie die Geräte auf die Anwesenheit der Bewohner ab, werden automatisch alle Lichter ausgeschaltet und die Heizung auf einen Sparmodus heruntergeregelt, wenn die letzte Person das Haus verlässt.

Ein weiterer komfortabler Vorteil ist, dass Sie alle Geräte in Ihrer Systemwelt auch von unterwegs einsehen und steuern können. Anwendungsbereiche in diesem Fall sind beispielsweise:

  • Haushaltsgeräte laufen lassen, während Sie unterwegs sind.
  • Aus der Ferne Fenster schließen oder öffnen.
  • Auf dem Heimweg die Heizung/Klimaanlage anschalten.

Außerdem lassen sich die Geräte aufeinander abstimmen, wodurch sich Automatismen entwickeln. Öffnen Sie zum Beispiel die Fenster, schaltet sich automatisch die Heizung aus oder das Thermostat regelt die Heizungstemperatur runter. Das ist zum Beispiel möglich, wenn die Kontakte am Fenster mit dem Thermostat vernetzt sind.  

Ein Mann schaut auf seine Smart-Home-App auf seinem Handy
Mit einer App auf dem Smartphone das Smart Home steuern. (Quelle: iStock)

Energiemanagement mit einem Smart Home: Wie können Sie Energie sparen?

Smart Homes können dabei helfen, im Haushalt Energie zu sparen. Die größten Helfer sind dabei:

  • Automatische Zeitpläne und Automatismen
  • Gerätemanagement und Energiemanagement
  • Jederzeit den Stromverbrauch von allen Geräten im Blick behalten

In einem Smart Home können Sie Geräte aufeinander abstimmen, von unterwegs steuern und Automatismen einstellen. Das alles kann Ihnen dabei helfen, Strom und Gas zu sparen. Am einfachsten sparen Sie dabei in der Beleuchtung und beim Heizen. Diese smarten Geräte können ihre Leistung je nach Bedarf regulieren, sodass auch der Energiebedarf nicht höher ist, als er eigentlich sein müsste.

Sparsam Heizen in Smart Home

Ein Beispiel für smarte Thermostate bzw. Heizungen ist bereits gefallen: Die Interaktion zwischen Fenstern und Heizung. Sensoren an Fenstern erkennen, wann die Fenster geöffnet werden und leiten die Information weiter. Dadurch wird die Heizungstemperatur heruntergeregelt oder die Heizung komplett abgeschaltet, bis die Fenster wieder geschlossen werden. Smarte Thermostate können außerdem noch eine smarte Heizungssteuerung beinhalten. Sie regulieren die Temperatur je nach Anzahl der anwesenden Personen oder dem Wetter.

Auch im Winter kann manchmal die Sonne durchkommen und auf das Wohnzimmerfenster scheinen. In dem Fall erwärmt die Sonne das Wohnzimmer und das Thermostat regelt die Heiztemperatur selbstständig und automatisch so weit runter wie nötig. Haben Sie eine smarte Heizungssteuerung müssen Sie in der Regel gar nichts tun, außer Sie wollen selbst etwas verändern, zum Beispiel, wenn Sie mal außerplanmäßig früher nach Hause kommen oder Home-Office machen.

Stromsparende Beleuchtung im Smart Home

Haben Sie eine smarte Beleuchtung, können Sie diese mit einer App steuern und bereits Energie sparen, indem Sie einfach die Leuchten dimmen. Dadurch ist nicht nur der Verbrauch niedriger, manchmal ist es mit so einem gedimmten Licht auch gemütlicher. Darüber hinaus können Sie auch jede Leuchte einzeln einstellen und entweder mit Zeitplänen oder Bewegungsmeldern ausstatten. So nutzen Sie das Licht nur dann, wenn Sie es wirklich brauchen – und sparen so Strom.

Übrigens: Smarte Lampen und Thermostate sind auch die beliebtesten Geräte in Smart Homes. In diesem Zusammenhang können auch smarte Steckdosen eine Lösung sein. Diese helfen Ihnen dabei, den generellen Stromfluss zu überwachen und Sie können dann selbst bestimmen, wann Strom fließt und wann sich die Geräte im Ruhemodus befinden, was auch bei einer smarten Beleuchtung hilfreich sein kann. So können Sie die Energieversorgung der Geräte und eben auch den Stromverbrauch beeinflussen. Ein großer Faktor ist außerdem, dass smarte Steckdosen erkennen können, wann sich ein Gerät im Standby-Modus befindet. Diese trennen sie dann automatisch vom Netz. Auf diese Weise sparen Sie ohne Aufwand mehr als 100 kWh pro Jahr und müssen sich nicht mal in ihrem Lebensstandard einschränken.

Photovoltaikanlagen und Smart Homes

Haben Sie eine Photovoltaikanlage oder ein Balkonkraftwerk, können smarte Systeme außerdem den Stromverbrauch an die eigene Stromerzeugung anpassen. Dann müssen Sie sich nicht mehr damit beschäftigen, zumal Sie das sowieso nicht immer können, wenn Sie tagsüber auf der Arbeit sind. In einem Smart Home sorgt ein intelligentes Energiemanagementsystem dafür, dass verbrauchsintensive Haushaltsgeräte wie etwa Waschmaschinen möglichst dann laufen, wenn auch viel eigener Ökostrom produziert wird oder wenn der Speicher der PV-Anlage gefüllt ist. Normalerweise bevorzugt so ein System immer die Wärmepumpe, wenn vorhanden. Die hat oft den größten Stromverbrauch und hält die Wohnräume warm.

Ansonsten versorgt das smarte Energiemanagementsystem alle Haushaltsgeräte mit dem eigenen Strom, wenn er benötigt wird. Ziel dieses Systems ist es, möglichst viel eigenen Strom zu nutzen und möglichst wenig in das öffentliche Netz einzuspeisen. Einerseits hilft das Ihnen dabei, Strom zu sparen, andererseits bewahrt dieses System das örtliche Stromnetz vor einer Überlastung, weil so Verbrauchsspitzen vermieden werden. Ein einzelner Haushalt fällt da zwar vergleichsweise wenig ins Gewicht, aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.

Haben Sie in Ihrem Haushalt ein Smart Meter installiert, können Sie in Ihrer Systemwelt außerdem den Stromverbrauch aller gekoppelten Geräte im Blick behalten und so herausfinden, wo sich Einsparpotenziale befinden.

Brauchen Sie in Ihrem Smart Home auch ein Smart Meter?

Smart Meter werden auch intelligente Messsysteme genannt. Dabei handelt es sich also um einen intelligenten Stromzähler, der nicht nur den Stromverbrauch eines Haushalts erfasst, sondern diesen auch selbstständig an Stromversorger und Netzbetreiber übermittelt. Er kommuniziert mit Stromversorgern und Netzbetreibern und sendet und empfängt Informationen über Stromverbrauch nach Zeiträumen und Strompreis. Das ist besonders dann wichtig, wenn Haushalte einen dynamischen Stromtarif haben.

Darüber hinaus dokumentiert ein Smart Meter auch den Stromverbrauch zu jedem einzelnen Zeitpunkt. Sie können also sowohl herausfinden, wie viel Sie aktuell verbrauchen, aber auch wie viel Sie in der letzten Woche oder im letzten Monat verbraucht haben. Viele Smart Meter ermöglichen außerdem eine sogenannte Geräteerkennung. Sie können den Stromverbrauch von einzelnen Geräten erkennen und überwachen und helfen den Nutzern so dabei, Stromfresser zu identifizieren.

In einem Smart Home kann ein Smart Meter noch mehr leisten und Ihnen dabei helfen, Strom zu sparen bzw. die Stromrechnung zu senken. Haben Sie einen dynamischen Stromtarif, empfängt Ihr Smart Meter stündlich aktualisierte Strompreise und kann mit diesen Informationen flexible Geräte (z.B. Spülmaschine, Waschmaschine, Wäschetrockner, E-Auto laden) dann einschalten, wenn der Preis gerade niedrig ist. Sie als Nutzer müssen die Geräte dann nur so vorbereiten, dass sie startbereit sind. In den meisten Fällen bedeutet das, die Geräte einzuräumen und/oder an den Strom anzuschließen.

Der größte Mehrwert von Smart Metern in Smart Homes ist, dass der Stromverbrauch in Ihrem Zuhause einfacher an die niedrigen Strompreise in dynamischen Stromtarifen angepasst werden kann. Ansonsten hat ein Smart Meter keinen besonders großen Einfluss auf Smart Homes. Auf lange Sicht kommen Sie trotzdem nicht um ein Smart Meter herum. Denn seit Januar 2025 müssen alle Haushalte mit einem Verbrauch ab 6.000 kWh ein Smart Meter einbauen. Ende des Jahres sollen 20 Prozent der betroffenen Haushalte mit einem Smart Meter ausgestattet sein. Wer unter den sogenannten Pflichteinbau fällt, wird rechtzeitig vom Messstellenbetreiber über den anstehenden Austausch informiert. Ab 2032 soll das dann flächendeckend für alle Haushalte bzw. Stromverbraucher gelten.

Ein Smart Meter in einem Haushalt sendet und empfängt Informationen zu Strompreis und Stromverbrauch.
Ein Smart Meter kann in einem Smart Home helfen, die Stromkosten zu senken. (Quelle: iStock)

Wie sicher ist ein Smart Home eigentlich?

Die Sicherheit eines Smart Homes kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Einerseits ist da die Netzwerksicherheit, andererseits sollten Sie sich auch über Aspekte wie etwa den Einbruchsschutz Gedanken machen. Je nach Ausstattung können diese beiden Punkte sogar miteinander zusammenhängen.

In puncto Netzwerksicherheit sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass alle im Smart Home vernetzten Geräte mit dem heimischen WLAN verbunden sind und somit logischerweise auch Sicherheitslücken darstellen können. Deswegen sollten Sie mit Smart-Home-Geräten genauso verfahren wie mit allen anderen internetfähigen Geräten auch:

  • Führen Sie regelmäßig Updates durch oder aktivieren Sie automatische Updates
  • Wählen Sie sichere Passwörter für alle Ihre Geräte, vermeiden Sie einfache, kurze Standardpasswörter
  • Richten Sie ein gegebenenfalls Gästenetzwerk ein und integrieren Sie die Smart-Home-Geräte dort. Das erschwert den Zugriff auf Computer oder Smartphones mit sensiblen Daten im Heimnetzwerk.
  • Vermeiden Sie Bequemlichkeit. Passwörter direkt in der App zu speichern oder auf Zettel schreiben und an den Monitor zu kleben, sind unnötige Schwachstellen.

Sind Geräte in Ihrem Smart Home allerdings erst kompromittiert, sollten Sie sich nicht nur um Ihre personenbezogenen Daten sorgen, sondern auch um die Einbruchssicherheit in Ihrem Haus. Haben Sie ein elektronisches Türschloss oder lassen sich Ihre Fenster per Fernsteuerung öffnen, müssen Einbrecher nun nicht einmal mehr die Tür aufbrechen, sondern können einfach das Schloss entriegeln. Ein Grund mehr, sich zu schützen und sich intensiv mit der Netzwerksicherheit zu befassen.

Auf der anderen Seite kann ein Smart Home auch einen zusätzlichen Schutz gegen Einbrüche bieten. Besonders, wenn Sie um Urlaub sind, bietet die Fernsteuerung Ihrer heimischen Geräte eine neue Komponente, die Einbrecher abschrecken könnte. Fahren Sie morgens und abends die Jalousien hoch oder runter oder schalten Sie von Zeit zu Zeit das Licht an simulieren Sie, dass sich Personen im Haus befinden. Je nach Ausstattung können Sie zusätzlich Radio und Fernseher laufen lassen. Da laut Polizei rund 80 Prozent der Einbrecher Gelegenheitstäter sind sollte das eine ausreichende abschreckende Wirkung haben. Darüber hinaus können Sie Alarmsysteme installieren, die bei einem Einbruch Sirenen auslösen und auf Überwachungskameras das Geschehen aufzeichnen. Über die App erfahren Sie davon und können die Polizei rufen.

Weitere Fragen zum Thema Smart Home

Smart Meter Rollout beschreibt im Grunde nur die Maßnahme, dass seit 2025 in bestimmten Haushalten Smart Meter eingebaut werden müssen. 
Eine moderne Messeinrichtung ist im Prinzip lediglich ein digitaler Stromzähler. Eine intelligente Messeinrichtung dagegen bezeichnet ein Smart Meter bzw. eine Messeinrichtung, die mit Versorgen und Netzbetreibern kommunizieren kann. Ein moderne Messeinrichtung kann durch ein Smart-Meter-Gateway zu einer intelligenten Messeinrichtung aufgerüstet werden. 

Vom Smart Meter Rollout sind vorerst nur Haushalte mit einem Jahresverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 kWh betroffen. Auch wer eine PV-Anlage mit einer Leistung zwischen 7 und 100 kW oder eine Wärmepumpe betreibt, muss ein Smart Meter einbauen. Der Plan ist, dass bis 2032 flächendeckend alle Haushalte in Deutschland mit einem Smart Meter ausgestattet sind. 
Wer unter den Pflichteinbau fällt, darf den Smart Meter nicht wieder ausbauen oder ausbauen lassen.  

Für Haushalte, die unter den Pflichteinbau fallen ist der Einbau eines Smart Meter kostenlos. Wer dagegen freiwillig ein Smart Meter einbauen will, zahlt maximal 100 Euro. Falls zusätzlich auch der Zählerschrank umgebaut werden muss, kommt der Verbraucher für diese Kosten auf. Je nach Aufwand kann das bis zu 2.000 Euro kosten.  
Außerdem kommen laufende Kosten auf Verbraucher zu. Bei einem Stromverbrauch von unter 10.000 kWh pro Jahr zahlen Haushalte eine Gebühr von maximal 40 Euro pro Jahr. 

Günstige Stromanbieter

  • EON
  • Vattenfall
  • eprimo
  • EWE
  • Enbw