Energieeffizienzklassen von Haushaltsgeräten – So können Sie viel Strom sparen

Energieeffizienzklassen spielen eine große Rolle, wenn es um den Stromverbrauch und um das Thema Strom sparen geht. Wer Strom sparen will, muss nämlich nicht immer nur auf Komfort verzichten und Geräte seltener nutzen oder komplett ausschalten. Die Energieeffizienz zeigt nämlich an, wie gut ein Elektrogerät arbeitet und wie viel Energie es verbraucht. Je besser es arbeitet, desto niedriger der Energieverbrauch und desto günstiger ist auch der Betrieb bzw. die Nutzung. Hier lesen Sie, was Energieeffizienzklassen sind und worauf Sie beim Kauf neuer Geräte achten sollten.

Energieeffizienzklassen erklärt

Energieeffizienzlabel sind in der EU bei vielen Elektrogeräten gesetzlich vorgeschrieben und sollen dabei helfen deren Energieverbrauch einzuordnen. Es gibt auch Label für Heizungen, Klimageräte und Gebäude. Prinzipiell informieren Energieeffizienzlabel vor allem über den Strombedarf im Vergleich zu anderen Geräten. Mithilfe einer Farbskala von grün bis rot und den Buchstaben von A bis G können Kunden die Effizienz des Geräts einschätzen. Die beste Einstufung ist der Buchstabe A und die Farbe dunkelgrün. Der Buchstabe G und die Farbe rot bedeuten dagegen eine vergleichsweise schlechte Effizienz.

Während der obere Teil des Energieeffizienzlabels immer einheitlich aussieht, enthält der untere Teil gerätespezifische Informationen, die vom jeweiligen Produkt und der Produktart abhängen. Dazu gehört beispielsweise der tatsächliche Stromverbrauch in einer bestimmten Zeit. Während der Verbrauch von Kühlschränken in Kilowattstunden pro Jahr angegeben wird, richtet sich der Verbrauch bei Fernsehern dagegen nach dem Verbrauch in 1.000 Stunden. Auch Namen von Hersteller und Modell finden sich auf jedem Energieeffizienzlabel. Angaben, die sich je nach Produktart unterscheiden sind beispielsweise:

  • Füllmenge von Kühl- und Gefrierfächern
  • Wasserverbrauch
  • Dauer von Eco-Programmen
  • Stromverbrauch nach Nutzungsart (z.B. Umluft/Heißluft bei Backöfen)
  • Lautstärke des Geräts
Durch Energieeffizienzklassen können Verbraucher Haushaltsgeräte miteinander vergleichen.
Durch Energieeffizienzklassen können Verbraucher Haushaltsgeräte miteinander vergleichen. (Bild: iStock)

Altes und neues Energielabel

Seit dem 1. März 2021 gilt das neue EU-Energielabel, das das vorherige Energielabel ablösen und für mehr Transparenz und bessere Informationen sorgen soll. Auf dem alten Label lautete die beste Effizienzklasse A+++, die schlechteste war D. Zwar gibt es immer noch sieben Stufen auf der Skala, die Klasse A+++ entspricht auf dem neuen Label in den meisten Fällen aber nur noch einem B und ist damit nicht mehr das beste Ergebnis. Die beiden schlechtesten Klassen C und D wurden zusammengelegt und entsprechen ungefähr der Klasse G. Größter Unterschied ist aber, dass die vorherige Klasse A nun nur noch der Klasse E entspricht. Genau das soll Kunden eine bessere Auskunft über das Gerät geben. Vorher habe der Buchstabe A suggeriert, dass es sich um eine sehr gute Effizienzklasse handelt, obwohl das nach dem neuen Label gar nicht der Fall ist. Außerdem wurden mit dem alten Label immer mehr Geräte in den besseren Effizienzklassen eingeordnet, was die Vergleichbarkeit erschwerte. Das sollte sich mit dem neuen Label ändern. Ebenfalls neu: Über einen QR-Code auf dem Label gelangen Verbraucher zur EU-Datenbank, was die Transparenz weiter verbessern soll und die Marktüberwachung durch nationale Behörden unterstützt.

Das neue Label gilt seit der Einführung für:

  • Fernseher & elektronische Displays
  • Geschirrspüler
  • Kühl- und Gefriergeräte
  • Kühlgeräte mit Direktverkaufsfunktion
  • Lagerkühl- und Gefriergeräte (gewerblich)
  • Leuchtmittel
  • Waschmaschinen
  • Waschtrockner
  • Weinkühlschränke

Es kommen aber laufend Änderungen und Neuerungen hinzu. So ist in 2024 beispielsweise die Einführung und der Vertrieb einiger Geräte mit Effizienzklasse F (oder schlechter) verboten worden. Dazu zählen:

  • Waschmaschinen mit einer Nennkapazität über 3 Kilogramm
  • Wäschetrockner mit einem Energieeffizienzindex über 88
  • Geschirrspüler mit über 9 Maßgedecken (Anzahl an Geschirr- und Besteckteilen)
  • Kühl- und Gefriergeräte mit Kompressortechnik

Ab Juli 2025 wird noch eine weitere Regel in Kraft treten. Dann entfallen nämlich die Klassen A+, A++ und A+++ für Haushaltswäschetrockner und Kondensationswäschetrockner. Das ist bei vielen anderen Geräten schon 2021 der Fall gewesen. Außerdem müssen erst bis 2030 auch alle hier nicht gelisteten Produktgruppen mit einem Energielabel ausgestattet sein.

Vergabe und Kontrolle von Energielabeln

Auch wenn die EU vorgibt, dass Elektrogeräte ein Energielabel brauchen, werden die Labels nicht durch die EU oder eine unabhängige Institution vergeben. Die Hersteller selbst führen die notwendigen Messungen durch und erstellen anschließend die entsprechenden Label. Immerhin gibt es für die Messungen und die Einteilung in Energieklassen gesetzlich vorgegebene und europaweit genormte Verfahren. So ein System – die Hersteller sollen ihre eigenen Geräte bewerten – ist recht betrugsanfällig. Deswegen muss die Vergabe von Energielabeln kontrolliert werden, in Deutschland machen das die Marktüberwachungsbehörden der Bundesländer. In der Regel prüfen sie stichprobenartig, ob die Vergabekriterien auch eingehalten werden. Erst, wenn sie falsche Angaben vermuten, können Sie bei den Herstellern den Nachweis der Richtigkeit verlangen. Auch die Verbraucherzentralen führen von Zeit zu Zeit Stichprobentests durch. Decken die Überwachungsbehörden Verstöße gegen die Vorgaben auf, werden Sanktionen oder ein Bußgeld verhängt. Auch wenn das Bußgeld durchaus im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich liegen kann, sehen sich die Unternehmen in solchen Fällen zusätzlich einem enormen Imageschaden ausgesetzt.

Energieausweise vergeben Energieeffizienzklassen für Gebäude.
Energieausweise vergeben Energieeffizienzklassen für Gebäude. (Bild: iStock)

Energieeffizienzklassen von Gebäuden

Auch für Gebäude gibt es Energieeffizienzklassen, die den Energiebedarf angeben, zum Beispiel den jährlichen Heizwärmebedarf. Damit Gebäude bewertet und verglichen werden können, brauchen Häuser laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) meistens einen Energieausweis. Darauf finden sich allgemeine Angaben zum Haus, den verwendeten Heizstoffen und Energieträgern und Energiekennwerte des Hauses. Außerdem beinhalten neue Ausweise auch eine Energieeffizienzklasse von A+ (sehr gut) bis H (schlecht).

Während die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten auf einem kleinen Label angegeben wird, umfasst ein Energieausweis von Gebäuden mehrere Seiten. Die erste Seite enthält vor allem allgemeine Angaben zum Gebäude, etwa Adresse, Baujahr, Anzahl der Wohnungen, die Art der Anlagentechnik und das verwendete Berechnungsverfahren. Es gibt zwei Berechnungsverfahren: den bedarfsorientierten und den verbrauchsorientierten Energieausweis. Je nach Verfahren wird entweder nur die zweite (Bedarfsausweis) oder die dritte Seite (Verbrauchsausweis) des Ausweises ausgefüllt. Der Unterschied ist dabei, dass ein Bedarfsausweis den Energiebedarf rechnerisch auf Grundlage von Baujahr, Bauunterlagen, und technischen Gebäude- und Heizungsdaten bestimmt. So sind die Werte unabhängig vom Nutzungsverhalten der Bewohner. Ein Verbrauchsausweis benötigt darüber hinaus auch aktuelle Heizkosten- und Verbrauchsabrechnungen aus drei aufeinander folgenden Jahren. Dadurch ist die Datenerhebung genauer und weniger fehleranfällig, auf der anderen Seite aber auch vom individuellen Nutzverhalten der Bewohner abhängig. Leerstände werden zum Beispiel nicht erfasst.

Auf der vierten und fünften Ausweisseite finden sich noch alternative Vorschläge und Empfehlungen, um die energetischen Eigenschaften des Gebäudes zu verbessern, aufgelistet, sowie einige Erklärungen zu den Angaben und dem Berechnungsverfahren.

Weitere Fragen zum Thema Energieeffizienz

Die Energieeffizienzklasse als Ganzes sagt im Grunde nicht viel über den Stromverbrauch aus, sondern beinhaltet mehrere Faktoren, die Leistung des Geräts bewerten. Der Stromverbrauch ist dabei nur ein Bewertungskriterium und wird auf dem Energielabel konkret ausgewiesen. 

Die offizielle ausgewiesene Energieeffizienzklasse von Haushaltsgeräten verschlechtert sich nicht. In der Realität führen aber Einflüsse wie Verschleiß, Schmutz oder die nachlassende Kapazität von Batterien und Akkus (etwa bei Laptops) zu einer schlechteren Leistung oder einem höheren Stromverbrauch.  

Die Energielabel von Haushaltsgeräten zeigen vor allem Punkte wie den Stromverbrauch, den Wasserverbrauch oder spezifische Zusatzfunktionen an. Für Heizungen sind dagegen die Art der Heizung und des Energieträgers und der Wirkungsgrad wichtiger. Energielabel von Häusern berücksichtigen alle energetischen Spezifikationen eines Gebäudes, also die Dämmung von Wänden und Fenstern, die Heizungsart, das Lüftungssystem und Baujahr und Modernisierung. Autos werden je nach Antriebsart, Gewicht und Aerodynamik in verschiedenen Effizienzklassen einsortiert. 

Günstige Stromanbieter

  • EON
  • Vattenfall
  • eprimo
  • EWE
  • Enbw