Stromkostenvergleich international – Wo ist Strom am teuersten?

Stromkosten sind ein heiß diskutiertes Thema, besonders in Zeiten steigender Energiepreise. Doch wie sieht es weltweit aus?

Während deutsche Haushalte oft über hohe Strompreise klagen, stellt sich die Frage: Wo ist Strom besonders teuer – und wo besonders günstig? Wir haben die internationalen Unterschiede für Sie unter die Lupe genommen.

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Deutschland: Spitzenreiter bei den Strompreisen

Deutschland gehört seit Jahren zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen weltweit. Im Jahr 2025 zahlen Verbraucher aktuell durchschnittlich 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Zum Vergleich: Der EU.Durchschnitt lag im letzten Jahr noch bei ungefähr 29 Cent/kWh, was Deutschland klar an die Spitze treibt.

Gründe für die hohen Strompreise:

  1. Steuern und Abgaben: Ein Großteil des Strompreises entfällt auf Steuern, Abgaben und Umlagen wie die EEG-Umlage.
  2. Netzgebühren: Deutschland hat eines der besten Stromnetze weltweit, aber die Modernisierung und der Ausbau kosten viel.
  3. Energiewende: Der Übergang zu erneuerbaren Energien verursacht hohe Kosten, die auf die Verbraucher umgelegt werden.

Trotzdem gibt es Vorteile: Der hohe Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland trägt zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei und macht das Land unabhängiger von fossilen Brennstoffen.

Die teuersten Länder der Welt

Neben Deutschland gibt es weitere Länder, in denen Strom besonders teuer ist:

  1. Belgien: Mit ca. 38,5 Cent/kWh liegt Belgien fast gleichauf mit Deutschland. Hohe Steuern und Abgaben treiben die Preise nach oben.
  2. Dänemark: Auch unser Nachbarland Dänemark hat vergleichsweise hohe Stromkosten für Endverbraucher. Hier zahlen Haushalte rund 37,5 Cent/kWh.
  3. Italien: Die Strompreise in Italien liegen bei knapp 30 Cent/kWh. Die Abhängigkeit von Energieimporten und hohe staatliche Abgaben sind die Hauptgründe.

Diese Länder haben eines gemeinsam: Sie setzen stark auf erneuerbare Energien und sind oft auf teure Energieimporte angewiesen, was die Preise für Verbraucher erhöht.

Länder mit günstigen Strompreisen

Es gibt auch Länder, in denen Strom extrem günstig ist – oft aufgrund eigener Ressourcen oder staatlicher Subventionen:

  1. Venezuela: Dank staatlicher Subventionen kostet Strom hier nahezu nichts – nur etwa 0,01 Cent/kWh. Allerdings leidet die Infrastruktur unter mangelnder Wartung.
  2. Katar: Als Energiegigant mit riesigen Erdgasvorkommen kann das Land seinen Strom für etwa 2 Cent/kWh anbieten.
  3. Norwegen: Trotz hoher Lebenshaltungskosten zahlen Haushalte hier nur rund 10 Cent/kWh, da fast der gesamte Strom aus Wasserkraft erzeugt wird.

Interessant: Viele der Länder mit günstigen Strompreisen haben einen direkten Zugang zu fossilen Energieträgern oder setzen auf eine intensive Nutzung erneuerbarer Energien wie Wasserkraft.

Ein umgekipptes Glas und daraus neben eine Lampe fallende Euromünzen zeigen Stromkosten an.
Stromkostenvergleich international: Große Unterschiede bei den Strompreisen (Quelle: iStock)

Warum gibt es so große Unterschiede?

Die Strompreise variieren weltweit stark, da viele Faktoren eine Rolle spielen:

  • Energiequellen: Länder mit eigenen Ressourcen wie Kohle, Gas oder Wasserkraft können günstiger produzieren. Importabhängige Länder müssen hohe Einkaufspreise zahlen.
  • Subventionen: In einigen Ländern subventionieren Regierungen die Strompreise, um die Bevölkerung zu entlasten – oft auf Kosten der öffentlichen Haushalte.
  • Steuern und Abgaben: In Europa machen diese oft mehr als die Hälfte des Strompreises aus. Länder wie Deutschland und Dänemark finanzieren damit den Ausbau erneuerbarer Energien.
  • Netz-Infrastruktur: Länder mit gut ausgebauten Stromnetzen müssen hohe Wartungskosten tragen. Gleichzeitig profitieren sie von stabilen Lieferungen.
  • Nachfrage: In Industrieländern mit hohem Stromverbrauch treiben Angebot und Nachfrage die Preise zusätzlich.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Die Unterschiede bei den Strompreisen bedeuten, dass Verbraucher je nach Wohnort stark unterschiedliche Belastungen haben. Während in Norwegen der niedrige Preis kaum ins Gewicht fällt, müssen deutsche Haushalte oft bis zu 1.200 Euro im Jahr für Stromkosten aufbringen – bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 kWh.

Wie können deutsche Haushalte sparen?

Trotz der hohen Preise gibt es Möglichkeiten, Stromkosten zu senken:

  1. Anbieterwechsel: Der Strommarkt in Deutschland bietet viele Möglichkeiten, den Anbieter zu wechseln. Vergleichsportale helfen, günstigere Tarife zu finden – oft mit Einsparungen von bis zu 300 Euro jährlich.
  2. Energieeffizienz: Investitionen in moderne Geräte mit niedrigem Stromverbrauch lohnen sich langfristig. Ein Kühlschrank der Energieklasse A+++ verbraucht bis zu 40 % weniger Energie als ältere Modelle.
  3. Förderprogramme: Nutzen Sie staatliche Förderungen, etwa für die Installation von Solaranlagen oder energiesparende Heizsysteme.
  4. Bewusstes Verhalten: Kleine Änderungen wie das Ausschalten von Standby-Geräten oder der Einsatz von LED-Lampen können die Stromrechnung merklich reduzieren.

Der europäische Vergleich

Innerhalb Europas gibt es ebenfalls deutliche Unterschiede. Länder wie Spanien und Frankreich haben vergleichsweise moderate Strompreise von 20–25 Cent/kWh, während osteuropäische Länder wie Polen oder Bulgarien oft unter 15 Cent/kWh liegen.

Warum?

  • Frankreich: Stark von Atomkraft abhängig, was stabile und günstige Energiepreise ermöglicht.
  • Osteuropa: Setzt oft auf Kohlekraftwerke, die niedrige Produktionskosten haben, jedoch klimaschädlich sind.

Was bringt die Zukunft?

Der globale Strompreis wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. Faktoren wie der Klimawandel, die Energiewende und geopolitische Konflikte beeinflussen die Kosten.

  • Erneuerbare Energien: Mit dem Ausbau von Solar-, Wind- und Wasserkraft dürften die Produktionskosten sinken.
  • Energiekrisen: Globale Konflikte und Rohstoffknappheit könnten Preise weiter in die Höhe treiben.
  • Digitalisierung: Smarte Stromnetze und intelligente Zähler könnten dabei helfen, den Verbrauch effizienter zu gestalten und Kosten zu senken.

Fazit: Strompreise – ein globales Thema

Ein internationaler Stromkostenvergleich zeigt deutlich: Deutschland gehört zu den teuersten Ländern, während andere Nationen von günstigen Preisen profitieren. Dennoch bietet der hohe Anteil erneuerbarer Energien langfristig Vorteile, insbesondere in Bezug auf Klimaschutz und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Wer in Deutschland sparen möchte, sollte Anbieter vergleichen, Energie effizient nutzen und Förderprogramme in Anspruch nehmen. So lassen sich die hohen Kosten zumindest teilweise abfedern.

Weitere Fragen zum Thema Stromkosten auf der Welt

Die Gründe für die vergleichsweise hohen Strompreise in Deutschland liegen weniger an den Beschaffungskosten, sondern vielmehr an den weiteren Kosten wie Steuern, Abgaben und Netzentgelte. Fast ein Drittel des Preises fällt auf Steuern und Umlagen wie die EEG-Umlage zurück. Die Kosten für den aktuellen Netzausbau und den Übergang zu erneuerbaren Energien wirken sich auch auf die Strompreise für Verbraucher aus. Günstige Preise in anderen Ländern kommen teils durch staatliche Subventionen zustande oder liegen daran, dass die Länder eigene massive Gas- oder Ölvorkommen haben, aus denen sie schöpfen können.

Die teuersten EU-Länder neben Deutschland sind Dänemark und Belgien. Dort ist Strom fast genauso teuer wie hier. Auch Italien, Österreich und Irland haben vergleichsweise hohe Strompreise. Das günstigste EU-Land ist Ungarn, wo Strom nur etwa 9 Cent pro Kilowattstunde kostet. Auch in Malta sind die Strompreise mit ca. 12 Cent pro Kilowattstunde vergleichsweise günstig. 

Der Trend in Deutschland geht zu erneuerbaren Energien und grünem Strom. Windkraft hatte in den vergangenen Jahren den größten Anteil an der deutschen Stromproduktion und soll auch in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut werden. Auch andere erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft sollen einen größeren Anteil am deutschen Strommix bekommen. In Frankreich ist dagegen Kernkraft der wichtigste Energieträger für die Stromversorgung. In Italien ist Erdgas wichtigster Energieträger, in Spanien ist das Verhältnis zwischen Wind, Kernenergie, Solar und Erdgas ziemlich ausgeglichen, wobei Windenergie den größten Anteil hat. In Osteuropa wird noch vielfach auf klimaschädliche Kohlekraftwerke gesetzt 

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